Mobilität für Deutschland - Pressespiegel

DVZ Der Tag

Bundeskabinett treibt CO2-Speicherung und Wasserstoffprojekte voran

Der Weg für die unterirdische Speicherung von CO₂ ist frei. Zudem hat das Kabinett Eckpunkte einer Carbon-Management-Strategie beschlossen. Das Verkehrsforum vermisst darin das Thema CO₂-Transporte. Bei Wasserstoffprojekten soll es vorangehen.

Die unterirdische Speicherung von klimaschädlichem CO₂ soll nach dem Willen der Bundesregierung in Deutschland möglich werden. Einen entsprechenden Entwurf des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes beschloss das Kabinett am Mittwoch in Berlin. Demnach ist eine CO₂-Speicherung vor allem in der Nordsee geplant. Allerdings müssen Bundestag und Bundesrat noch zustimmen. Das Bundeskabinett hat darüber hinaus Eckpunkte für eine Carbon-Management-Strategie (CMS) beschlossen. „In einem nächsten Schritt wird nun die ausführliche Carbon-Management-Strategie finalisiert“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. (...)

Kritik aus der Transportbranche

Heike van Hoorn, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums (DVF), begrüßte den Entschluss, mahnte an entscheidenden Punkten aber Nachbesserungen an: „Es ist gut, dass die Bundesregierung das Thema Carbon Management nach längerer Bedenkzeit jetzt aktiv angeht. Leider wird der notwendige Transport von CO₂ per Schiene und Schiff in den Eckpunkten gänzlich ausgeblendet“, sagte die Verkehrsexpertin. Dafür müssten die Infrastruktur, Transportmittel und Standards vorbereitet werden. Sie fordert die Bundesregierung auf, diese Maßnahmen zu ergänzen und ohne Verzug in Angriff zu nehmen. Nur so könne das Carbon Management überhaupt in absehbarer Zeit anlaufen.

Das Pipelinenetz für CO₂ sei wichtig, sein Aufbau werde aber sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem stünden CO₂-Pipelines finanziell und baulich in Ressourcenkonkurrenz zum Aufbau des Wasserstoffnetzes. Im Vergleich dazu seien die nötigen Investitionen für Schiffs- und Schienentransporte überschaubar. Durch das vorhandene Schienen- und Wasserstraßennetz könnten auch dezentrale CO₂-Quellen schnell angebunden werden. „Die Transportunternehmen bereiten sich vor“, hob die DVF-Geschäftsführerin hervor. Allerdings fehlten bislang die erforderlichen Rahmenbedingungen und Förderkonzepte auf Bundesebene. Dafür werde es höchste Zeit, denn in anderen europäischen Ländern befänden sich entsprechende Projekte bereits in der Umsetzungsphase. (...)