Jahresbericht 2014/2015

Berlin, 30.03.2015

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Jahresbericht 2014/2015

2014 ist Deutschland von der Weltbank wieder zum Logistikweltmeister gekürt worden. Ein reibungslos funktionierendes Verkehrssystem ist Voraussetzung dafür und wir wollen tatkräftig mitwirken, die Mobilitätsbedingungen zu verbessern. Auch haben wir uns im abgelaufenen Jahr intensiv mit der Digitalisierung im Verkehrssektor auseinander gesetzt und einen Aktionsplan gemeinsam mit dem Branchenverband Bitkom erstellt und an das Verkehrsministerium übergeben. Weitere Themen im Report.

Mobilität ist Voraussetzung für Wohlstand und Beschäftigung, denn ohne ein reibungslos funktionierendes Verkehrssystem wäre Deutschland weder 2014 Logistikweltmeister geworden noch überhaupt eine der führenden Industrie- und Dienstleistungsnationen der Welt. Damit dies so bleibt, hat das Deutsche Verkehrsforum (DVF) auch im vergangenen Jahr tatkräftig an der Verbesserung der Mobilitätsbedingungen mitgewirkt.

Es verdient Anerkennung, dass der Bundeshaushalt für den Verkehrsbereich um 5 Milliarden Euro über die gesamte Legislaturperiode aufgestockt und die überjährige Verwendung der Investitionsmittel beschlossen wurde. Kritisch jedoch ist die Tatsache, dass etliche Themen ungelöst blieben, zum Beispiel die dringend notwendige Erhöhung der Regionalisierungsmittel für den ÖPNV, fehlende Investitionen in die Engpässe bei der Infrastruktur, ein aussagekräftiger Verkehrsinfrastrukturbericht und die Abschaffung der Luftverkehrssteuer. Daher haben wir uns auf Bundesebene im Jahr eins nach der Wahl noch vehementer für folgende Themen eingesetzt: ein schlüssiges Gesamtkonzept zur effizienten Infrastrukturfinanzierung, einen wirkungsvollen Klimaschutz mit fairem Ausgleich von Ökologie und Ökonomie, eine nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung, den Einsatz alternativer Antriebe und Kraftstoffe, für Lärmminderung, vernetzte Mobilitätsangebote und die Stärkung des Logistiksektors. Mit der Europawahl 2014 erhielt der Verkehrssektor eine neue Chance zur Lösung dringender Probleme. Wir haben dazu einen Fahrplan definiert und ihn an die EU-Abgeordneten sowie an die Entscheider in der EU-Kommission verschickt. Die zentralen Handlungsfelder unserer Agenda »Mobilität für Europa« zielen auf einen diskriminierungsfreien Marktzugang im Schienenverkehr, die Stärkung des deutschen Luftverkehrs im globalen Wettbewerb, echte Prioritäten im Transeuropäischen Verkehrsnetz und eine offensive Förderung der digitalen Vernetzung ab.

Zu letzterem Thema hat das DVF im Januar dieses Jahres mit seiner Veranstaltung »#IntelligenteMobilität« und seinem Aktionsplan »Intelligente Mobilität« ein Ausrufungszeichen gesetzt: Die Digitalisierung im Verkehrssektor birgt vielfältigste Möglichkeiten, um den Verkehr effizienter, sicherer und kundenfreundlicher zu gestalten. Allerdings muss der Staat dazu die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Entwicklung und Wertschöpfung der Digitalisierung bei uns im Land stattfindet. Das DVF wird weiterhin eine innovative Verkehrspolitik einfordern, die politischen Entscheidungsträger an ihre Verantwortung erinnern und sie mit der Kompetenz des gesamten Mobilitätssektors unterstützen.

Ihr Klaus-Peter Müller
Vorsitzender des Präsidiums,
Vorsitzender des Aufsichtsrates COMMERZBANK AG