„Als BLG LOGISTICS sind wir seit 40 Jahren ein aktives Mitglied des DVF, insbesondere weil dieses Netzwerk es von Anfang an geschafft hat, die unterschiedlichsten Mobilitätsbetreiber an einem Tisch zusammen zu bringen. Das DVF und seine Mitglieder haben Mobilität immer als etwas verstanden, das größer ist als ein Verkehrsnetz oder ein Tarifplan: Es geht seit 40 Jahren um Mobilität im großen Kontext von gesellschaftlicher Entwicklung und wirtschaftlichem Wachstum. Als Antrieb und Chance, aber auch als eine Baustelle, die es stetig zu entwickeln gilt“, so Frank Dreeke, CEO der BLG-Gruppe. 

"Das DVF und seine Mitglieder haben Mobilität immer als etwas verstanden, das größer ist als ein Verkehrsnetz oder ein Tarifplan..."

Frank Dreeke

In der Logistik spüren wir jede Krise sofort. Die Folgen des russischen Angriffskrieges wie die steigenden Energiekosten und die Inflation, aber auch bekannte Herausforderungen wie der Fachkräftemangel, der Klimawandel – diese Multi-Krisen haben auch in den deutschen Seehäfen zu einem sehr herausfordernden Geschäftsumfeld geführt. Die deutschen Seehäfen haben in Zeiten der Multi-Krisen ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt, z. B. beim Export von ukrainischem Getreide oder beim Import von benötigten Energieträgern wie Kohle, Öl und LNG.

Die Seehäfen sind Teil der Lösung

Die Seehäfen sind Teil der Lösung

Frank Dreeke; Copyright: BLG Logistics

„Seehafenbetreiber und Hafenunternehmen erwarten vom Bund eine deutlich ehrgeizigere und strategischere Hafenpolitik, die der nationalen und europäischen Bedeutung gerecht wird."

Krisen sind immer auch ein Beschleuniger für den Wandel: Die Seehäfen werden in der Energiewende eine wachsende Rolle übernehmen. Damit Deutschland bis 2045 seine Klimaziele erfüllen kann, muss das Energiesystem des Landes nahezu vollständig auf erneuerbare Energien sowie grünen Wasserstoff umgestellt werden. Letzterer muss in großen Mengen über deutsche Häfen per Schiff importiert werden. Wenn wir den Klimaschutz und die Ausbauziele ernst nehmen, müssen wir schnellstens die dafür nötigen Kapazitäten in den Seehäfen schaffen. Das gilt sowohl für den Bau neuer Offshore-Anlagen als auch für die Ausbauoffensive an Land. Für den Import von Windkraftanlagen wie auch für den Offshore-Ausbau brauchen wir in den Häfen deutlich mehr Schwerlastflächen, die groß genug für moderne Windräder sind. Darüber hinaus müssen die Hemmnisse bei der Durchführung notwendiger Schwerlasttransporte beseitigt, Genehmigungsverfahren verkürzt und die personelle Ausstattung optimiert werden. Auch bedarf es der vorausschauenden Schaffung einer einheitlichen Vorschriftenlage.  

„Seehafenbetreiber und Hafenunternehmen erwarten vom Bund eine deutlich ehrgeizigere und strategischere Hafenpolitik, die der nationalen und europäischen Bedeutung gerecht wird. Um konkurrenz- und damit zukunftsfähig zu bleiben, fordern wir als Hafenbetreiber von der Politik ein klares Bekenntnis zu den deutschen Seehäfen: Wir brauchen die vielzitierte Zeitenwende auch für die maritime Wirtschaft“, so Frank Dreeke weiter.  

Ausbau von Infrastrukturen und Hinterlandanbindung

Ausbau von Infrastrukturen und Hinterlandanbindung

copyright: BLG Logistics

Die Seehäfen sind ein zentrales Glied in einer Transportkette und entsprechend auf eine gute und funktionierende Infrastruktur und Hinterlandanbindung angewiesen, gerade im intensiven europäischen Wettbewerb. Angesichts der Klimaziele und des wachsenden Warenverkehrs brauchen wir einen schnelleren und entschlosseneren Ausbau insbesondere des Bahnnetzes. Wir brauchen die Einrichtung von Flexi-Trassen und das reibungslose Nebeneinander von Güter- und Personenverkehr auf der Schiene. Der Bund muss zu seinen Zielen stehen und die Maßnahmen umsetzen. Kürzungen im Verkehrsetat passen nicht zu den Zielen, die wir bei der Bahn, aber auch im Klimaschutz insgesamt haben. 

"Es braucht den Zusammenhalt der Mobilitätswirtschaft, um die Relevanz der dringend benötigten Infrastrukturmaßnahmen nach außen zu tragen."

Wir stehen in der Welt, in Deutschland und in den Häfen weiterhin vor großen Herausforderungen. Wir als Logistiker und Hafenbetreiber sind bereit, unseren Teil zur Stärkung der Standorte beizutragen, aber wir brauchen mehr: mehr Förderungen, mehr Zusammenarbeit und mehr Möglichkeiten.

„Es braucht jetzt Mut auf Seiten der Politik auch in die Kajen zu investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen auch in Zukunft zu erhalten. Es braucht den Zusammenhalt der Mobilitätswirtschaft, um die Relevanz der dringend benötigten Infrastrukturmaßnahmen nach außen zu tragen. Und es braucht schlagkräftige Netzwerke - das Deutsche Verkehrsforum ist dafür seit 40 Jahren ein exzellentes Beispiel“, betont Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender von BLG LOGISTICS. 

Die Mitgliederbeiträge geben die Meinung der Verfasser wieder.