Wie kann Mobility as a Service (MaaS) helfen?

MaaS ist ein Verkehrskonzept, das nicht nur für den einzelnen Nutzer Mehrwerte und damit höhere Lebensqualität schafft. Es definiert die Zukunft urbaner Mobilität, Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit neu.

Mit MaaS ist es Nutzern möglich, über eine einzige Plattform mehrere Arten von Mobilitätsdiensten zu planen, zu buchen und zu bezahlen. Erreicht wird dies, indem die oben beschriebene Vielfalt in eine Kundenschnittstelle (Customer Interface) überführt wird, die verschiedene Transportdienste verbindet.

Klingt einfach, ist aber höchst komplex. Um eine umfassende, bequeme und effiziente MaaS-Lösung zu bieten, sind mehrere Komponenten erforderlich:

  • Die Integration verschiedener Verkehrsmodi zur Planung und Buchung kombinierter Reisen.
  • Eine einzige digitale Ticketlösung für den nahtlosen Zugang zu mehreren Transportmöglichkeiten.
  • Door-to-door-Reiseplanung für ein ganzheitliches und effizientes Reiseerlebnis.
  • Bestmögliche Kundenbindung für eine effektive Kommunikation und Unterstützung.
  • Live-Navigation und Echtzeit-Reiseaktualisierungen zur Entscheidungsunterstützung.
  • Personalisierte Dienste, die regelmäßige und gelegentliche Mobilitätsbedürfnisse erfüllen.

Es gibt bereits MaaS Initiativen, jedoch decken nur wenige die genannten Komponenten ab. Vereinzelt gibt es regionale Champions, zum Beispiel Jelbi in Berlin, die weitreichende Akzeptanz gefunden haben.

Die Zeit ist reif

Die Zeit ist reif

Bildquelle: Accenture Image Library

Der Aufbau einer umfassenden MaaS Lösung benötigt viel mehr Zeit, Geld und Partnerschaften, als die meisten Unternehmen erwarten.

Trotz der Herausforderungen ist die Zeit nun reif für MaaS. Urbanisierung und ein steigendes Umweltbewusstsein wirken sich auf das Verhalten und die Bedürfnisse der Verbraucher aus. Neben den Kosten sind Gesundheit und Wohlbefinden ein wichtiger Faktor, der die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst. Neue Technologien wie Cloud-Dienste, KI und Datenanalyse ermöglichen innovative Ansätze für MaaS Plattformen.

Wie die Lösung im Detail aussieht, hängt von der Branche ab, die MaaS ermöglichen oder orchestrieren möchte. Was tatsächlich wichtiger ist, sind die Gestaltungsprinzipien:

  • Modularität: Der Schlüssel zum Management der MaaS-Komplexität.
  • Skalierbarkeit: die Einbindung neuer Dienste, die entsprechend für Echtzeitleistung skaliert werden.
  • Flexibilität: Um einzigartige Anforderungen der Anbieter zu berücksichtigen und schnell neue, kundenorientierte Funktionen zu integrieren.
  • Analyse/Support: Wesentlich, um Qualität zu gewährleisten und weiter zu entwickeln, reibungslose Reisen zu ermöglichen und effizient Probleme anzugehen.

Der Verkehrssektor, der für einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, steht unter zunehmendem Druck. Schließlich ist es das Ziel der EU, die verkehrsbedingten Kohlenstoffemissionen bis 2050 um 90 % zu reduzieren. Vier Schlüsselakteure: Automobilindustrie, Big Tech, Bahnunternehmen und der öffentliche Sektor sind umfänglich gefordert und zur Zusammenarbeit aufgerufen, um eine vollentwickelte MaaS Lösung bereit zu stellen.

Neben der Bereitschaft zur radikalen Zusammenarbeit und der Fähigkeit innovative Technologien optimal einzusetzen, braucht es Geschäftsmodelle, die rentabel sind, wiederkehrende Einnahmen generieren, wie Cross- und Up-selling. Durch die Analyse von Nutzerdaten muss ein hohes Nutzererlebnis garantiert werden. Mehrdimensionale Bedürfnisse müssen nahtlos und einfach erfüllt werden.

Die Verfasserin dieses Mitgliederbeitrags ist Caroline Mensch, Digital Transformation & Experience Design Manager, Accenture

Für Informationen zur Studie wenden Sie sich bitte an: caroline.mensch@accenture.com

Die Mitgliederbeiträge geben die Meinung der Verfasser wieder.