Beitrag des DVF zur Konsultation der EU zu Europäische Wasserstoffstrategie

Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) hält eine europäische Wasserstoffstrategie für wichtig und dringend erforderlich. Grundsätzlich festzuhalten ist die herausragende Bedeutung der batterieelektrischen Mobilität für die rasche Senkung der CO2-Emissionen. Neben der direktenNutzung von Strom aus erneuerbaren Energien ist jedoch der Einsatz von grünem Wasserstoff notwendig, um den Verkehr umfassend und langfristig auf eine nicht-fossile Grundlage zu stellen. Darum sollte die Zielsetzung der klimaneutralen Mobilität in der Wasserstoffstrategie der EU an die erste Stelle gerückt werden. Im Mittelpunkt der Strategie muss grüner Wasserstoff stehen.
Die langfristig entscheidende Herausforderung ist die Bereitstellung der nötigen Mengen an grünem Wasserstoff zu konkurrenzfähigen Preisen. Zudem benötigen die Hersteller und Nutzer im Verkehrssektor einen wirkungsvollen und verlässlichen Rahmen, um den Wasserstoff-Pfad erfolgreich zu entwickeln. Grüner Wasserstoff ist besonders für die Langstreckenmobilität ein erfolgversprechender Energieträger.

Die EU-Wasserstoffstrategie sollte somit folgende Ziele verfolgen:

• grünen Wasserstoff in den erforderlichen Mengen verfügbar machen und dessen Kosten senken
• technologische Innovationen und deren industrielle Demonstration in Europa anregen
• die Nutzung von Wasserstoff insbesondere im Verkehr anregen
• die Rahmenbedingungen für die schnelle Anpassung der Versorgungsinfrastruktur schaffen
• internationale Kooperationen etablieren und Märkte aufbauen

Bei der Umsetzung sollte auf Folgendes geachtet werden:

• die hohe Relevanz von E-Fuels als wichtige saubere Energieoption für den Verkehrsbereich
• die Verzahnung der EU-Wasserstoffstrategie mit den entsprechenden Strategien der Mitgliedstaaten
• das gesamte Anwendungsspektrum im Mobilitätsbereich für Wasserstoff und E-Fuels: alle Verkehrsträger, Primär- und Sekundärantriebe, ebenso Sonderfahrzeuge für Entsorgung, Häfen, Flughäfen, Bau- und Landwirtschaft usw.

Das DVF hält folgende regulatorische Schritte für wichtig:

• die Verankerung eines Anteils von mindestens 23 Prozent erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch des Verkehrssektors als Ziel für 2030
• ein Markteinführungsprogramm der EU und der Mitgliedstaaten für grünen Wasserstoff und E-Fuels
• die Einführung einer Mindestquote von fünf Prozent E-Fuels/Wasserstoff im Jahr 2030 im Rahmen der Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energie (RED II)
• die Prüfung einer vollständigen Aufhebung der Energiesteuer für die direkte Stromnutzung im Mobilitätssektor sowie für Wasserstoff und E-Fuels auf der Basis von EE-Strom im Rahmen der europäischen Energiesteuerrichtlinie
• die Regelung der netzbezogenen Abnahme von EE-Strom durch Elektrolyseure über das öffentliche Netz in einem delegierten Rechtsakt zu Art. 27 der RED II
• die Festlegung stringenter europäischer und internationaler Nachhaltigkeitskriterien für die Bereitstellung von grünem Wasserstoff